Klanggestalten forscht

KLANGGESTALTEN bietet seit Jahren Geigen- und Bogenbauer:innen die Möglichkeit, sich im Rahmen von Workshops miteinander auszutauschen. So kann dem in abgeschlossener Konzentration ablaufenden Prozess der Entstehung eines Meisterinstruments die Reflektion einer Expertengruppe gegenübergestellt werden.

Das komplexe System der Geige bietet nach all den Jahrhunderten noch viel Spielraum für neue Interpretation und neue Erkenntnisse: Wie lässt sich die große Anzahl der für den Klang verantwortlichen Parameter sinnvoll zusammenstellen und optimieren?
Die Workshops ermöglichen zudem, in den großen Forschungsthemen des Geigenbaus Fortschritte zu erzielen - hierbei kommen neben der Erfahrung und Intuition auch technische Methoden zum Einsatz:

Während Umriß- und Wölbungskonstruktionen nur nach Zirkel und Lineal, die Berechnung physikalischer Kräfteverhältnisse im Korpus nach den Grundrechenarten verlangen, werden zur Analyse und Visualisierung der Klangeigenschaften rechnergesteuerte Fourieranalyseverfahren, Echtzeitsonogramme und differenzierte Lautstärkemessungen eingesetzt. Lackierverfahren werden mikroskopisch evaluiert und mittels gemeinsamer Erfahrungswerte verglichen, zunehmend werden auch chemische und physikalische Verfahren für die Analyse alter Referenzlacke eingesetzt.

Zur Entstehung einer Geige benötigt man viel Wissen, Können, Erfahrung und Intuition - der entscheidende Parameter für eine perfekte Meistergeige bleibt jedoch, dass uns ihr Klang berührt.